Freitag, 17. Mai 2013

Was geht?


Oder: Macht demonstrieren Sinn?

Viele Eltern fragen, was eine Demonstration für G9 in der jetzigen Unterstufe noch nützen kann. Die Antwort ist nicht einfach, denn vordergründig könnte man sagen, der Zug ist für unsere Kinder abgefahren. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass wir gerade jetzt viel Nachdruck in dieses Thema bringen müssen.


Ziele

Die Demonstration läuft unter dem Motto ROTE KARTE. Gemeint ist, den Politikern, vornehmlich der verantwortlichen Ministerin, für die starre Verweigerungshaltung der letzten Wochen, eine Absage zu erteilen. Nicht nur in der Koalition, auch bei der Opposition ging es in den letzten Wochen nicht immer nur um das Wohl unserer Kinder, sondern um politische Ränke im Vorfeld der Landtagswahl. Geht es bei Frau Ministerin Beer darum, das Gesicht zu wahren, nutzt die Opposition das Thema primär zum "stänkern", vergisst dabei aber viele der Anregungen, die seitens der Eltern an sie heran getragen wurden.
Es steht außer Frage, dass eine Einführung von G9 in der Unterstufe Fragen bezüglich der Interessen derjenigen Eltern aufwirft, die ihr Kind nach G8 beschult sehen wollen. Da ist der klassische Konflikt zwischen dem Willen der Mehrheit und dem Schutz einer Minderheit zu lösen. Dabei pauschal zu sagen, die Minderheit muss um jeden Preis geschützt werden, greift zu kurz. Zielführender ist es, sich Gedanken darum zu machen, wie man Kindern, die einen schnelleren Weg zum Abitur schaffen könnten, diesen ermöglicht. Solche Konzepte wurden erarbeitet. Diese wurden von der Politik aber pauschal verworfen.
Für den Nutzen der Demonstration gibt es daraus zwei Ansätze. Da ist zunächst die Petition der G9-Wahl Initiative. Diese wurde am 16.05. im kulturpolitischen Ausschuss (KPA) behandelt. Mit den Stimmen der Koalition wurde dem Landesparlament empfohlen, diese Petition nicht zu berücksichtigen. Das Parlament kann sich anders entscheiden. Die Demonstration kann vielleicht den Unmut der Elternmehrheit nach Wiesbaden tragen.
Weiterhin arbeiten verschiedene Personen im Umfeld der G9-Wahl Initiative momentan daran, auf breiter Basis ein Bündnis für die weitere Arbeit an diesem Thema zu schmieden. Auch hier kann die Demonstration Öffentlichkeit schaffen, die die Arbeit dieser Gruppe unterstützt.


Probleme

Es muss ganz klar gesagt werden: Nicht alle Eltern wollen G9. Der Vorstand des Elternbeirats der Elisabethschule hat sich zur Gründung einer G9-Initiative entschlossen, um diese Demonstration zu unterstützen und vorzubereiten. Das entspricht dem Willen der Mehrheit der Eltern in der Unterstufe. Trotzdem bleibt es die Aufgabe aller Elternbeiräte, auch die Stimmen derjenigen zu hören und zu beachten, die G8 in der Unterstufe erhalten wollen. Dieser Spagat ist nicht leicht und die Lösung kann aus meiner persönlichen Sicht nur so aussehen, dass der Wunsch der Mehrheit umgesetzt wird, für alle anderen aber ein gangbarer Wege gefunden wird. Ich persönlich möchte keine Rücksicht auf politische Ansichten nehmen und bewahre mir selbst ein sehr differenziertes Bild von den politischen Realitäten. Rein politische Gründe, warum der ein oder andere Weg besser sei, kann ich für mich nicht gelten lassen. Dafür liegt mir das Wohl meiner Kinder zu sehr am Herzen.




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