Hier der Wortlaut einer Mail an Frau Ministerin Beer als Anregung für weiter Mailing-Aktionen.
Sehr geehrte Frau Ministerin Beer, Auf Ihrer Webseite werben Sie mit dem Slogan "Ich bin so frei..." für liberale Positionen. Ein Durchregieren und eine Verkündigungspolitik ist in Ihren Augen in der Schulpolitik ein vollkommen ungeeignetes Instrumentarium. Sie freuen sich über engagierte Eltern. Im Zuge der nun anstehenden Wahlmöglichkeit für hessische Gymnasien für eine Rückkehr zu G9, fühlen sich viele Eltern alleine gelassen mit Ihren Befürchtungen zum Bildungsgang ihrer Kinder. Diese Befürchtungen sind nicht neu, denn G8 hat die Familien und die Kinder seit je her stark belastet. Umgekehrt wurden durch die Zwänge, die G8 den Schulen auferlegte, viel gutes neues geschaffen, das steht außer Frage. Doch insgesamt hat G8 für alle bisherigen G8-Schüler einen enormen Zuwachs an Belastungen bei einer durch notwendige Reduzierungen und eben diese Belastungen gleichzeitigen Verflachung der Bildungsinhalte geführt. Die Möglichkeit einer Rückkehr zu G9 ist in diesem Sinne sehr zu begrüßen. Unverständlich bleibt mir jedoch, warum nicht möglichst viele Schüler davon profitieren sollten. Ein Einbezug der jetzigen Klassen 5 und 6 würde für zwei komplette Jahrgänge die Möglichkeit eröffnen, bei Beibehaltung aller erreichten Innovationen, zu einem deutlich besser ausdifferenzierten Bildungsgang zu gelangen. Aus meiner Arbeit als Elternbeirat heraus bekomme ich täglich deutliche Worte von vielen, man muss schon sagen sehr vielen, Eltern zu hören. Da ist die Rede davon, dass erneut von oben herab mit rigiden Vorgaben eine wirkliche Verbesserung der Situation der Schüler verhindert wird. Für die überwiegende Mehrheit der Eltern ist die gewählte Vorgehensweise, bei der schon für die jetzigen 4.-Klässler nur unter hohem Zeitdruck eine Realisierung von G9 erreichbar wäre, nur schwer verständlich. Die fehlende Berücksichtigung der jetzigen 5. und 6. Klassen scheint in den Augen der Eltern ein Willkürakt zu sein. Ich plädiere deswegen an Ihre ureigenste Position, den jetzigen Gesetzentwurf, noch einmal gründlichst zu überdenken. In Marburg entwickelt sich in einem großen Teil der Elternschaft derzeit ein Gefühl von fehlendem Vertrauen, eingeschränkten Freiheiten und einem generellen Rückschritt. Der Start Hessens in nächste Jahrzehnt, wie er in der Koalitionsvereinbarung 2009 proklamiert wurde, kommt auf diese Weise nicht bei denjenigen an, die letztendlich den Weg durch die weiteren Legislaturperioden des laufenden Jahrzehnts tragen sollen. Es würde mich freuen, wenn ich kurzfristig eine Rückmeldung dazu bekommen könnte, wie Sie mit dem, was seitens der Eltern gewünscht wird, umgehen wollen. Mit freundlichen Grüßen, Ulrich Wolf
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